Es braucht Frauenpower, will man etwas erreichen: Janne Friederike Meyer-Zimmermann zum Beispiel ist Mitinitiatorin der Initiative EqualEquest. Eines der Ziele: Chancengleichheit für Mütter im Spitzensport. Gute Nachrichten gibt es nun zum Jahresende. Wie der Reit-Weltverbands FEI mitteilt, dürfen Reiterinnen jetzt bereits drei Monate nach der Geburt ihrer Kinder ihren Mutterschutz beenden, ohne Gefahr zu laufen, wertvolle Weltcup-Punkte zu verlieren.
Verlust wertvoller Weltcup-Punkte
Bislang hatte die FEI auf einen Mutterschutz von mindestens sechs und höchstens zwölf Monaten bestanden. Wer sich der Regel widersetzte, musste den Verlust wertvoller Weltcup-Punkte in Kauf nehmen. Die deutsche Springreiterin Meyer-Zimmermann musste erfahren, wie es ist, wenn man mit Volldampf in der Weltrangliste von Rang 107 auf Rang 270 rutscht. Der Grund: Die junge Mutter hatte nach fünfeinhalb Monaten Pause an einem Turnier in Spanien teilgenommen. Dies war die Konsequenz. Hierbei muss man bedenken: Die Weltranglistenpunkte sind entscheidend für Turnier-Teilnahmen.
Maternity-Leave verkürzt
Das gebündelte Engagement der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und der Initiative EqualEquest trägt nun Früchte. Ab sofort, so teilt die FEI im Dezember 2022 offiziell mit, können weibliche Athletinnen den Maternity-Leave auf drei Monate verkürzen.
Para-Dressur und Distanz
Übrigens: Auch für die Para-Dressur und das Distanzreiten gibt es ab sofort Regelungen. Die Vielseitigkeit tut sich mit einer Regelung für Mütter und Schwangere noch schwer. Für das Voltigieren werden Regelungen geprüft.
Klares Zeichen
Mannschaftswelt- und Europameisterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann: „Es stimmt mich positiv, dass sich die FEI entschlossen hat, die Ranking Rules anzupassen. Damit setzt der Verband ein klares Zeichen für uns Frauen im Spitzensport. Dennoch werden wir uns weiter engagieren. Mehr Selbstbestimmtheit und Flexibilität sind unerlässlich, damit wir Frauen im Reitsport konkurrenzfähig bleiben können.“
Noch viel zu tun
Die Verkürzung der Mindestdauer sei laut Initiative ein erster wichtiger Schritt, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch viel tun sei, um Frauen den erfolgreichen Wiedereinstieg und das Anknüpfen an vorherige Erfolge zu ermöglichen. Die Tatsache, dass Frauen und Männer auf olympischem Niveau miteinander konkurrieren, dürfe nicht mit absoluter Gleichberechtigung verwechselt werden. Schwangerschaft und Geburt – das betreffe nun mal nur Frauen.
Alle weiteren Informationen zur Initiative: https://www.equalequest.com/